Rainer Maria Rilke

 

1875

  • Am 4. Dezember wird René Karl Wilhelm Johann Josef Maria Rilke in Prag geboren. Seine Eltern sind der Eisenbahninspektor und ehemalige Unteroffizier Josef Rilke und dessen Frau Sophie, geb. Entz.

1882

  • Rilke beginnt mit dem Besuch der Volksschule des katholischen Schulordens der Piaristen.

1886

  • Die Trennung der Eltern (Rilke lebt fortan bei seiner Mutter), sowie einsame Kindheitsjahre sind traumatisch prägende Erfahrungen.
  • Eintritt in die Militärunterrealschule in St. Pöllen durch ein Stipendium.

1890

  • Besuch der Militäroberschule in Mährisch-Weißkirchen.

1891

  • Krankheitsbedingter Schulabbruch und Beginn einer Ausbildung in der Handelsakademie Linz.

1892

  • Abbruch der Ausbildung.
  • Rückkehr nach Prag.
  • Rilke bereitet sich privat auf das Abitur vor.

1893

  • Rilke lernt Valerie von David-Rhonfeld kennen.

1894

  • Erste eigenständige Buchveröffentlichung; der Gedichtband „Leben und Lieder“, den Rilke Valerie von David-Rhonfeld widmet.

1895

  • Nach bestandenem Abitur schreibt sich Rilke an der Universität Prag für Philosophie, sowie Kunst- und Literaturgeschichte ein.
  • Veröffentlichung der Gedichte „Wegwarten“, und „Larenopfer“.

1896

  • Studienfachwechsel zu Rechtswissenschaften.
  • Diverse Erzählungen und Gedichte Rilkes werden publiziert.
  • Einzige Aufführung Rilkes „Jetzt und in der Stunde unseres Absterbens“ am Prager deutschen Volkstheater.
  • Veröffentlichung von „Traumgekrönt“
  • Umzug nach München, wo Rilke das Studium der Kunstgeschichte und Ästhetik beginnt.

1897

1898

  • Erneute Reise nach Italien (Arco und nach Florenz).
  • Rilke schreibt am „Florenzer Tagebuch“.
  • Die Novellen und Skizzen „Am Leben hin“ und das Drama „Ohne Gegenwart“ erscheinen.
  • Reise nach Hamburg und Worpswede.

1899

1900

1901

  • Rilke zieht nach Westerwede bei Worpswede.
  • Heirat mit Clara Westhoff, die zum Jahresende die gemeinsame Tochter Ruth zu Welt bringt.
  • Aufführung von „Das tägliche Leben“ in Berlin.
  • Die Novellen „Die Letzten“ werden veröffentlicht.

1902

  • Die Künstlermonographien „Worpswede“ und die Gedichtsammlung „Das Buch der Bilder“ erscheinen.
  • Umzug nach Paris.
  • Bekanntschaft mit dem französischen Bildhauer Auguste Rodin.
  • Trennung von seiner Ehefrau.

1903

  • Rilke reist nach Viareggio und verbringt den Sommer in Worpswede.
  • Die Studie „Auguste Rodin“ (1. Teil / 2.Teil) entsteht.
  • Reise nach Rom (u.a. über München, Venedig und Florenz).

1904

  • Rilke reist von Rom weiter über Kopenhagen nach Schweden.
  • Winteraufenthalt mit Familie in Oberneuland.

1905

  • Reisen nach Dresden, Berlin, Worpswede, Göttingen (hier trifft Rilke Lou Andreas Salomé zusammen), Kassel, Marburg, Darmstadt.
  • Rilke hält Vorträge in Köln, Dresden, Prag und Leipzig.
  • Erneuter Aufenthalt in Oberneuland.
  • Publikation von „Das Stunden-Buch“. Diesen Gedichtzyklus widmet Rilke Lou Andreas Salomé.

1906

  • Arbeit als Privatsekretär Auguste Rodins in Paris.
  • Vortragsreise nach Elberfeld, Berlin und Hamburg.
  • Mit der Veröffentlichung von „Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke“ gelingt Rilke sein erster großer Erfolg.
  • Tod des Vaters.
  • Belgienreise.
  • Bevor Rilke im Dezember für ein halbes Jahr nach Capri fährt, hält es sich noch in Godesberg, Schloss Friedelhausen und Berlin auf.

1907

  • Reise nach Paris.
  • Vorträge in Prag, Breslau und Wien, wo Rilke mit Rudolf Kassner Bekanntschaft knüpft.
  • Rilke beginnt während eines Venedigaufenthalts eine Liebesbeziehung mit Mimi Romanelli.
  • Winteraufenthalt in Oberneuland.
  • Neue Gedichte“ wird veröffentlicht.

1908

  • „Der Neuen Gedichte anderer Teil“ erscheint.
  • Rilke reist nach Berlin,  München und Rom.
  • Aufenthalt auf Capri, in Rom und Florenz.
  • Ab Mai Wohnung in Paris.

1909

1910

  • Vorträge in Elberfeld, Leipzig, Jena, Berlin und Weimar.
  • Reisen nach Rom, Duino, Venedig, München, Köln, Algier, Tunis und Paris, wo Rilke André Ride kennen lernt.
  • Rilke besucht seine Familie in Oberneuland.
  • Veröffentlichung des teilweise autobiographischen Künstlerromans Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge“, in dem Rilke die Bedrängnis und das Reifen eines feinfühligen jungen Dichters in Paris beschreibt.

1911

  • Aufenthalt in Italien und Ägypten.
  • Reisen nach Böhmen, Leipzig, Weimar, Berlin, München, sowie zweimal nach Paris, von wo aus Rilke im Auto der Fürstin von Thurn und Taxis nach Duino reist, wo er sich über ein halbes Jahr aufhält.

1912

  • Sommeraufenthalt in Venedig.
  • Nach einem Münchenaufenthalt, während dem er Bekanntschaft mit Sigmund Freud macht, bereist Rilke Spanien (u.a. Toledo, Madrid, Sevilla, Ronda).

1913

  • Rilke verbringt das Frühjahr in Paris.
  • Reisen nach Bad Rippoldsau, Göttingen, Leipzig, Weimar, Berlin und Heiligendamm.
  • Aufenthalte in Dresden, Hellerau und München, wo Rilke gemeinsam mit Lou Andreas Salomé am „Psychoanalytischen Congress“ teilnimmt.
  • Veröffentlichung von „Das Marien-Leben“, welches Rilke während seiner Zeit auf Schloss Duino verfasste.

1914

  • Reise nach Berlin, München und Zürich, sowie eine Italienreise.
  • Auf einer seiner Reisen lernt Rilke in Irschenhausen die Malerin Lulu Albert-Lazard kennen.
  • Umzug von Paris nach München.
  • Aufenthalte in Frankfurt, Würzburg und Berlin.

1915

  • Zusammenkommen in München mit den Erzählerinnen Annette Kolb und Regina Ullmann, dem Kunstwissenschaftler Wilhelm Hausenstein und dem Lyriker und Erzähler Hans Carossa.
  • Aufenthalt in Irschenhausen.
  • Einberufung zum Militärdienst, von dem Rilke sich zurückstellen lassen will.
  • Wienaufenthalt bei der Fürstin von Thurn und Taxis und Besuch bei Sigmund Freud.

1916

  • Rilke beginnt seinen Militärdienst als Schreiber im Kriegsarchiv.
  • Wiedersehen mit Hugo von Hofmannsthal.
  • Begegnung mit Stefan Zweig und Rudolf Kassner.
  • Im Juli Rückkehr nach München.

1917

  • Aufenthalt bei Herta Koenig auf Gut Böckel in Westfalen.
  • Berlinbesuche.

1918

  • Bekanntschaft mit Hanns Eisler und Ernst Toller in München.
  • Reise nach Ohlstadt und Ansbach.
  • Rilke lernt Ivan Golls spätere Frau Claire Studer kennen.

1919

  • Wiedersehen mit Lou Andreas Salomé in München.
  • (Vortrags-) Reisen nach Bern, Genf, Lausanne, Zürich, St. Gallen, Luzern, Basel und Winterthur mit anschließendem Winteraufenthalt in Locarno.
  • Rilkes Hauptwohnsitz wird die Schweiz.

1920

  • Rilke hält sich in u.a. in Schönenberg bei Basel, Venedig, Paris und anschließend bis Mai 1921 in Schloß Berg am Irschel auf.

1921

  • Rilke liest erstmals Gedichte von Paul Ambroise Valéry.
  • Reisen nach Genf und Zürich.
  • Nach Aufenthalt in Prieuré d´Etoy und Sierre zieht Rilke nach Château de Muzot.

1922

  • Rilkes Tochter Ruth heiratet.
  • Die Fürstin von Thurn und Taxis besucht Rilke in Muzot.

1923

  • Rilke hält in einem Kurkrankenhaus in Schöneck bei Beckenried auf.
  • Reisen nach Luzern, Schloß Malans, Meilen und Bern.
  • Erneuter Kuraufenthalt, diesmal im Sanatorium Valmont sur Territet.
  • Duineser Elegien“ (1912 in Duino und 1922 in Muzot verfasst) werden veröffentlicht, wie auch die 1922 in nur drei Wochen in Muzot geschriebenen „Sonette an Orpheus“. Sie zählen zu Rilkes poetischen Meisterwerken.

1924

  • Rilke verlässt das Sanatorium.
  • Zusammentreffen mit Paul Ambroise Valéry.
  • Besuch von Clara Westhoff bei Rilke.
  • Reise nach Bad Ragaz mit späterem Aufenthalt in Lausanne, Bern und Valmont.

1925

1926

  • Rilke reist erst zurück nach Muzot, anschließend nach Ragaz.
  • In Anthy Treffen mit Valéry.
  • Die Gedichte „Vergers suivi des Quatrains Valaisans“ erscheinen.
  • Reisen nach Lausanne und Sierre.
  • Erneuter Sanatoriumsaufenthalt in Valmont.
  • Am 29. Dezember stirbt Rainer Maria Rilke in Valmont an Blutkrebs.