Chiffre (französisch: Ziffer, Zahlzeichen), eine Stilfigur der Literatur, vor allem aber der modernen Lyrik, die, der Bedeutung Geheimschrift entsprechend, eine Restform des Symbols darstellt. Der Sinn der Chiffre (etwa die Stadt in den Gedichten Georg Trakls) ist nicht offenkundig, sondern muss in jedem Fall im System von Bezügen und Metaphern, das der Autor in seinem Gedicht herstellt, interpretiert und erschlossen werden. Als Chiffre-Gedicht bezeichnet man ein aus Versen anderer Gedichte hergestelltes Gedicht, bei dem statt der Verse nur der Fundort (Band, Seite, Zeile) zitiert wird.
Cotta, Johann Friedrich (1764-1832), eigentlich Johann Friedrich Freiherr Cotta von Cottendorf, Buchhändler und Verleger. Er wurde am 27. April 1764 in Stuttgart geboren. Cotta war der Verleger Goethes und Schillers. Auch gründete er die Allgemeine Zeitung, die im intellektuellen Diskurs der Zeit eine zentrale Rolle spielte. Aus der J. G. Cotta’schen Buchhandlung in Tübingen ging der Cotta-Verlag hervor, der 1889 in den Besitz der Familie Kröner überging und 1977 schließlich vom Verlag Ernst Klett übernommen wurde (Klett-Cotta). Cotta starb am 29. Dezember 1832 in Stuttgart.
Verfasst von:
Stephan Lücke
Curtius, Ernst (1814-1896), deutscher Archäologe, Philologe und Althistoriker. Curtius wurde am 2. September 1814 in Lübeck geboren; er entstammte einer alteingesessenen Lübecker Familie. Er studierte in Bonn und, seit 1834, in Göttingen bei Karl Otfried Müller Klassische Altertumswissenschaft. Nach einem Studienaufenthalt in Griechenland (1837-1841), Promotion und Habilitation wurde Curtius 1844 in Berlin zum Erzieher des preußischen Prinzen Friedrich, des nachmaligen Kaisers Friedrich III., bestellt. Er wirkte als Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften (seit 1852), als Herausgeber des Corpus der Griechischen Inschriften sowie, von 1855 bis 1867, als ordentlicher Professor der Klassischen Philologie in Göttingen und, seit 1868, in Berlin. Curtius, der auch Leiter des Berliner Alten Museums und des Antiquariums war, regte die deutschen Ausgrabungen in Olympia (seit 1874, bis heute) an, die er von 1875 bis 1881 selbst leitete. Curtius wirkte maßgeblich an der Gründung des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) mit sowie am Abschluss eines Grabungsvertrages mit Griechenland, der Vorbildfunktion für spätere archäologische Projekte hatte. Curtius starb am 11. Juli 1896 in Berlin.
Curtius verfasste zahlreiche Werke zur griechischen Geschichte, u. a. Peloponnesos (2 Bde., 1851/52), Griechische Geschichte (3 Bde., 1857-1867), Die Stadtgeschichte von Athen (1891) und Altertum und Gegenwart (3 Bde., 1892).
Verfasst von:
Michael Sommer